Bilder vom "arabischen Mann": Ängste, Begehren und Herausforderungen

Reinhausen

Bilder von arabischen Männern zirkulieren in der medialen Öffentlichkeit, vor allem seit der sogenannten "Flüchtlingskrise" vor zwei Jahren. Doch schon bevor er in Europa eingetroffen ist, existieren Vorstellungen vom "arabischen Mann". So wird zum Beispiel auf paradoxe Weise angenommen, er sei hypersexuell und zugleich sexuell unterdrückt. Die Figur des "arabischen Mannes" löst Ängste aber auch Faszination und Begehren aus. Eingebettet in eine längere Geschichte, bei der sich ein "Hier" und ein "Anderswo" gegenüberstehen, beinhaltet diese Figur nicht nur allgemeine Stereotype, sondern im deutschen Kontext auch spezifische Bedeutungen wie z.B. "Südländer".


Welche Rolle spielen in diesem Szenario der schwule und der queere Blick? -  Es gibt eine lange Tradition schwuler Literatur und Kunst, in der "Okzident" und "Orient" aufeinandertreffen. Inwieweit paktiert schwule Kultur mit der kolonialen Geschichte des Westens, und auf welche Weise könnte sie sich davon absetzen?


Aus kulturwissenschaftlicher Sicht will das Wochenend-Seminar in der Akademie Waldschlösschen ein Gespräch über "arabische Männlichkeiten" anregen – in Gesellschaft, Kunst, Aktivismus und Pornografie. Dabei soll auch über unsere eigenen Verstrickungen in die Geschichte solcher Bilder reflektiert werden – als sehende und als begehrende Subjekte. Wie können vorgefestigte Bilder vom "Anderen" und von "uns" – die im Alltag immer eine Rolle spielen – in Frage gestellt werden? In Kooperation mit QNN e.V. und in gemeinsamer pädagogischer Verantwortung mit dem VNB. Hirschfeld-Akademie.

 

Termin: 13. bis 15. Juli 2018

 

Weitere Information:

Akademie Waldschösschen, 37130 Reinhausen bei Göttingen,
Tel. 05592/ 9277 0, info@waldschloesschen.org