Goslar
Angesichts der aktuellen Fluchtmigration ist immer wieder die Rede von einer drohenden ‚Islamisierung‘ Deutschlands. Gleichzeitig wird religiöse Verfolgung häufig als Fluchtgrund ausgemacht. Tatsächlich ist eine Vielzahl der Geflüchteten vor der Verfolgung durch den sogenannten Islamischen Staat geflohen, so zum Beispiel Jesid_innen aus dem Nordirak oder Christ_innen aus Syrien. Doch welche Rolle spielt Religion tatsächlich bei der Flucht? Und welche Rolle spielt Religion bei der Integration der vielen Geflüchteten, die in Deutschland sesshaft werden (wollen)?
Ziel dieser Tagung im St. Jakobushaus ist es, den Zusammenhang Flucht – Religion – Integration genauer zu beleuchten und zu hinterfragen, ob Religion darin tatsächlich eine relevante Größe ist, oder ob nicht noch andere Faktoren (politische, kulturelle, wirtschaftliche o.ä.) eine bedeutende Rolle spielen. Zu diesem Thema diskutieren Wissenschaftler_innen aus Theologie, Religionswissenschaft, Erziehungswissenschaft, Islamwissenschaft, Sozialwissenschaft etc. Es wird auch Berichte aus der Praxis der Flüchtlingshilfe in den vergangenen Jahren geben: Wie sichtbar (und wichtig) ist Religion bei der Flüchtlingshilfe in Moscheevereinen und kirchlichen Einrichtungen? Und was kann interreligiöser Austausch bei der Integration der Geflüchteten leisten?
Referent_innen:
- Prof. Dr. Alexander-Kenneth Nagel, Georg-August-Universität Göttingen
- Prof. Dr. Micha Brumlik, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main und Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg
- Dr. Hans-Jürgen Marcus, Diözesan-Caritasdirektor Hildesheim
- Pater Frido Pflüger SJ, Direktor Jesuiten-Flüchtlingsdienst, Berlin
- Prof. Dr. Riem Spielhaus, Georg-August-Universität Göttingen und Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung, Braunschweig
- Vertreter_innen der Flüchtlings- und Integrationshilfe der Stadt Goslar
Termin: 15. bis 16. Oktober 2016 (15.30 Uhr bis 15.30 Uhr)
St. Jakobushaus, Reußstraße 4, 38640 Goslar,
Tel. 05321/ 3426-0, info@jakobushaus.de